Sensationsfund in Wels: Rätsel nach über 100 Jahren endlich gelöst!

Da wurde er stutzig: Der Archäologe Dr. Stefan Pfahl war eigentlich für andere Forschungszwecke in Wels, als er bei der Abschlussführung durch das Welser Minoritenmuseum auf einen antiken Messergriff stieß. Es kam ihm komisch vor, dass man bis jetzt so wenig über das Fundstück wusste, obwohl Schriftzeichen darauf eingraviert waren.

Also beschloss der Archäologe, die darauf eingeritzten Schriftzeichen mit Kollegen aus Berlin näher zu untersuchen. Und es zeigte sich: Der Messergriff aus Elfenbein stammt tatsächlich aus der Wüste Taklamakan, dem heutigen China, das über 6000 Kilometer entfernt ist. Damit ist er das am weitesten westlich entdeckte Fundstück aus dieser Gegend aller Zeiten! 

Über 6000 Kilometer ist der Messergriff nach Wels gereist

Nach über 100 Jahren entziffert

Ausgegraben wurde die Messerspitze schon vor über 100 Jahren in der Welser Salzburger Straße, aber noch kein Forscher konnten das Rätsel über die Geschichte des Griffes lösen. Stefan Pfahl war der erste!

Ehrengeschenk de luxe

Gehört haben soll das Messer einem sogenannten Herrn Tadara, das besagt zumindest die Inschrift in der antiken Sprache “Khar”. Außerdem soll sein Gesicht in den Messergriff eingeritzt sein. Die Forscher sind sich ziemlich sicher, dass der Griff ein Geschenk gewesen sein muss. Das Gravierte heißt laut Forschungs- und Übersetzungsergebnissen: „Ehre verleihende Vergabe für Herrn Tadara“

Wie viel der Elfenbeingriff wert sei, könne man nicht sagen. Für die Stadt Wels und die archäologische Forschung allerdings von „unschätzbarem Wert“ so der Welser Stadtrat Martin Oberndorfer.

Wer das Fundstück mit eigenen Augen sehen möchte, kann das jederzeit zu den Öffnungszeiten des Welser Minoritenmuseums tun. Die Infos dazu gibt‘s hier.