Kein Kriegsspielzeug für Kinder

Bild: Kinderfreunde OÖ

Plastikpanzer, die Kampfgeräusche machen, Spritzwaffen in Form eines Maschinengewehrs oder lange Holzschwerter: Die Geschäfte und viele Kinderzimmer sind voll mit Kriegsspielzeug. Gleichzeitig sterben jeden Tag Hunderte Menschen in der Ukraine im Kugel- und Bombenhagel. Es ist höchste Zeit, sich von den Spielzeugwaffen zu trennen, sagt Roland Schwandner, Vorsitzender der Kinderfreunde Oberösterreich: “Wir rufen dazu auf, das Kriegsspielzeug einzusammeln und vorher mit den Kindern darüber zu reden. Die Kinder sollen das freiwillig abgeben. Bitte nehmt den Kindern das Spielzeug nicht einfach so ab, redet mit ihnen darüber. In Linz wird es mit Unterstützung des Bürgermeisters einen Container auf dem Hauptplatz geben. Wir rufen jetzt auch andere Gemeinden dazu auf, Container aufzustellen und die Spielzeugwaffen zu entsorgen”, sagt Schwandner im Gespräch mit Life Radio-Reporter Daniel Kortschak.

Dort, wo es keine speziellen Container für Spielzeugpanzer, Spritzpistolen, Plastikschwerter und Ähnliches gibt, sollte man das Kriegsspielzeug einfach ins nächste Altstoffsammelzentrum bringen. Es gehe überhaupt nicht darum, Kindern den Spaß zu verderben, sagt Kinderfreunde-Vorsitzender Schwandner: “Kinder sollen sich ausleben und austoben können. Dazu braucht man aber ganz sicher keine Pistole. Inzwischen gibt’s ja Maschinenpistolen für Wasserspiele. Das ist aber kein Spielgerät! Es gibt ganz normale Zylinder, mit denen man sich genauso abspritzen kann beim Spielen. Da brauche ich keine Maschinenpistole dazu.”

Gerade jetzt vor Ostern rufen die Kinderfreunde alle Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten dazu auf, keine Spielzeugwaffen zu verschenken: “Die Erwachsenen sollten ein bisschen darüber nachdenken, was sie den Kindern schenken. Alles, was irgendwie Gewalt symbolisiert, hat nichts im Osternest zu suchen. Generell nicht. Und heuer schon gar nicht”, sagt Schwandner.

Mit Kindern über den Krieg sprechen

Es sei ganz wichtig, mit den Kindern über den Krieg in der Ukraine zu sprechen, sagt Romana Philipp von den Kinderfreunden Oberösterreich. Viele Eltern fühlen sich damit aber vielleicht überfordert, wissen nicht recht, wie sie ihren Kindern die traurige Realität schonen beibringen sollen. Deshalb bieten die Kinderfreunde Oberösterreich am 23. März um 19 Uhr einen Online-Infoabend an. Expert:innen wie die bekannte Politikwissenschaftlerin Katrin Stainer-Hämmerle, die Pädagogin Andrea Wurz oder die psychologische Beraterin Ines Campuzano stehen via Zoom Rede und Antwort. Alle Infos dazu findet ihr auf der Website der Kinderfreunde: www.kinderfreunde.at Außerdem haben die Kinderfreunde ein Erklärvideo über den Krieg in der Ukraine speziell für Kinder gestaltet:

Begleitung für Kinderfreunde-Mitarbeiter

Aber nicht nur Kinder und ihre Eltern brauchen in herausfordernden Zeiten wie diesen Unterstützung, Beratung und Betreuung. Auch für die Mitarbeiter:innen in den Einrichtungen der Kinderfreunde ist die aktuelle Situation eine große Herausforderung. Deshalb bieten ihnen die Kinderfreunde spezielle fachliche und psychologische Unterstützung an. Vorbereitet werden die Kinderbetreuer:innen auch auf die Ankunft von teilweise traumatisierten Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine.

Weitere Infos und Angebote zur emotionalen Bewältigung des Krieges findet ihr hier: www.kinderfreunde.at/frieden

Titelbild: Kinderfreunde OÖ