Aus für Kasberg ist fix!

Die Kasbergbahn in Grünau dürfte endgültig zusperren. Heute hat Tourismus-Landesrat Markus Achleitner mit den Bürgermeistern der vier Eigentümergemeinden der Almtalbergbahnen über den Masterplan zur Rettung der Bahn gesprochen. Laut diesem Plan, müsste das Land Investitionskosten von bis zu 60 Millionen Euro übernehmen. “Das ist völlig unrealistisch und volkswirtschaftlich nicht verantwortbar”, erteilt Achleitner dem Masterplan eine Absage. Er spricht sich klar für einen ganzjährigen sanften Tourismus in der Region aus. Bereits morgen wollen die Betreiber der Almtal-Bergbahnen Insolvenz anmelden.

Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner

Grünaus Bürgermeister Klaus Kramesberger ist im Life Radio Interview sehr enttäuscht. “Der Wintertourismus in Grünau ist Geschichte. So traurig das ist, müssen wir das jetzt zu Kenntnis nehmen. Wir haben alles unternommen, um die Forderungen des Landes zu erfüllen. Wir haben sehr viel Herzblut hineingesetzt.”, sagt Grünaus Bürgermeister Klaus Kramesberger. “Es könnte sein, dass ein Privater kommt. Aber bei mir ist die Hoffnung jetzt weg.”

Grünaus Bürgermeister Klaus Kramesberger im Gespräch mit Life Radio Reporter Stefan Niedermayr.

Die SPÖ kritisiert ein vorschnelles Aus für den Kasberg: Die ÖVP habe der Rettung des Kasbergs nie eine Chance gegeben, so der regionale Landtagsabgeordnete Mario Haas: “Die ÖVP und insbesondere Tourismusreferent Achleitner haben dem Kasberg den Todesstoß versetzt und das bereits vor der heutigen Präsentation des Masterplans. Spätestens seit heute ist klar: Die ÖVP hatte nie ein ernsthaftes Interesse daran, den Kasberg zu retten.” 200 regionale Betriebe seien von der Schließung betroffen.

Die grüne Tourismussprecherin Ulrike Schwarz bezeichnet die Sitzung heute als – Zitat – Frotzelei: “Gemeinhin nennt man das eine Frotzelei.  Die Almtalgemeinden haben den Landtagsklubs heute das Konzept für den Kasberg vorgestellt. Planungen für den Winter und teils auch für den Sommer. Sie haben das unter Zeitdruck gemacht, haben finanzielle Zusagen aus der regionalen Wirtschaft erreicht, um den Winterbetrieb heuer doch zu ermöglichen, wenn auch in abgespeckter Form. Und am Ende der Sitzung macht die ÖVP den Sack zu. Vom Land OÖ könne man nicht fördern, weil die Betriebsgesellschaft Kasberg-Bahnen  eben insolvent sei. Überspitzt formuliert: Macht was ihr wollt, wir machen nichts. Das hat mit Lösungsorientierung nichts zu tun.”

OÖVP-Klubobmann Christian Dörfel kontert den politischen Kritikern und fordert: Keine politischen Spielchen auf dem Rücken des Almtals: “Es ist erschreckend, wie manche politischen Parteien die Fakten verdrehen und Falschmeldungen verbreiten. Das ist in unseren Augen unverantwortlich. Die parteipolitischen Inszenierungen von SPÖ und Grünen schaden dem gesamten Almtal. Das ständige Schlechtreden motiviert mit Sicherheit niemanden, die Schönheit der Natur rund um Grünau erkunden zu wollen. Ich appelliere an alle Beteiligten, bei den Fakten zu bleiben und gemeinsam für eine gute touristische Zukunft des Almtals zu arbeiten“, so Dörfel.

Foto: © Skigebiet Grünau-Kasberg