Diesen Abend werden zwei Bewohner eines Hauses in Vöcklabruck wohl nie vergessen: Sie werden bei einem Großbrand zu mehrfachen Lebensrettern. Am 7. Juli gegen 21.30 Uhr bricht in dem Mehrparteienhaus in der Anton Hesch-Gasse Feuer aus. Rynas Ali, der oberhalb der Brandwohnung zu Hause ist, hört die Hilferufe der 84-Jährigen, deren Zimmer in Flammen steht. Der 28-Jährige, der seit acht Jahren in einem Vöcklabrucker Restaurant als Chefkoch arbeitet, handelt sofort: Er trägt seine betagte Nachbarin vom vierten Stock ins Freie. Dann bringt er seinen sechs Monate alten Sohn und dessen Großmutter in Sicherheit. Anschließend warnt er noch die übrigen Hausbewohner.
Hilfe bei der Rettungsaktion bekommt Ali von seinem Nachbarn Thomas Müller: Er kommt gerade von seiner Abendschicht als Busfahrer nach Hause. Weil Müller in seiner Heimat Deutschland bei der Feuerwehr war, weiß er, was zu tun ist: Er bringt mehrere Hausbewohner durch das Stiegenhaus ins Freie, bevor der Fluchtweg völlig verqualmt ist.
Rund 130 Feuerwehrleute von 13 Wehren sowie ein Großaufgebot von Rettung und Polizei übernehmen dann die weitere Räumung des Gebäudes, insgesamt müssen 28 Wohnungen evakuiert werden. Die Lösch- und Aufräumungsarbeiten ziehen sich dann stundenlang hin.
„Dank Herrn Alis und Herrn Müllers Courage, wie auch unseren schlagkräftigen Einsatzkräften gab es nur Leichtverletzte. Das muss uns allen klar sein“, sagt der Vöcklabrucker Bürgermeister Peter Schobesberger im Life Radio-Interview. Er hat jetzt den beiden mehrfachen Lebensrettern persönlich gedankt und ihnen einen Geschenkkorb überreicht:
Schobesberger will auch die beim Großbrand beteiligten Einsatzkräfte einladen, die Planungen dazu laufen, heißt es aus dem Stadtamt Vöcklabruck.
Titelbild: Bürgermeister Peter Schobesberger und die beiden Lebensretter Rynas Ali (l.) und Thomas Müller (r.) – Foto: Stadtamt Vöcklabruck