Gestern kurz vor 16 Uhr gingen bei der Polizei erneut Notrufe wegen Ausschreitungen am Taubenmarkt in Linz ein. Dutzende Polizeistreifen begaben sich in die Linzer Innenstadt. Erneut warfen Jugendliche Böller auf Passanten und flüchteten beim Eintreffen der Polizei. Insgesamt wurden 53 Personen einer Identitätsfeststellung unterzogen, 5 Wegweisungen, 3 Organmandate und 4 Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz wurden erstattet, meldet eine Polizeisprecherin. Gegen 21:45 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.
Am Halloweend-Abend am Montag hatten sich 200 Jugendliche in Linz eine Straßenschlacht mit der Polizei geliefert. Sie sollen sich übers Internet verabredet haben. Vorbild war offenbar der Netflix-Film “Athena”. Darin geht es um einen Straßenkrieg zwischen Jugendlichen und der Polizei in Frankreich. Auf der Internetplattform TikTok gibt es Kurzvideos, in denen Personen dazu aufrufen, Linz in ein “Athena 2.0” zu verwandeln. Jedenfalls sind am Halloweenabend 200 Jugendliche 170 Polizisten gegenübergestanden. Böller, Steine, Flaschen sind geflogen. Neun Personen wurden festgenommen.
Innenminister Gerhard Karner hat gestern die Landespolizeidirektion damit beauftragt, einen Sicherheitsgipfel einzuberufen. Die überwiegend migrantischen jungen Männern aus Syrien und Afghanistan könnten ihren Asylstatus verlieren und abgeschoben werden.
In Süden von Linz hat es schon im letzten Jahr Probleme mit jungen Migrantengruppen gegeben, die etwa ein Polizeiauto angezündet haben, sagt Landespolizeidirektor Andreas Pilsl: “Es ist schon auffällig, dass sich hier eine Szene etabliert, die wir hier in Linz mit Sicherheit nicht brauchen.”
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