In der ersten Nachthälfte auf Samstag ist es noch ruhig gewesen, dann gegen halb eins sind in St.Oswald bei Freistadt und Ebensee die ersten Feuerwehren ausgerückt. Keller waren überflutet und Bäume sind auf Straßen gestürzt. Laufend informieren wir hier über die Situation in OÖ.
4 Uhr
Die Einsätze werden mehr: Feuerwehren in Ebensee, Micheldorf, Maria Neustift, Wilhering, Aspach rücken aus. Bäume liegen auf Fahrbahnen, Keller müssen ausgepumpt werden, in Auerbach droht ein Gebäude überflutet zu werden.
4.50
Der Hydrografische Dienst des Landes spricht von höherer Intensität der Niederschläge als bisher. Schwerpunkt der Niederschläge liegt im südlichen Bergland, in der Pyhrn-Eisen Wurzen Region sowie im unteren Mühlviertel. Auch das Innviertel wurde in den Nachtstunden stark überregnet.
6.00 Uhr
Der Dauerregen hält in ganz Oberösterreich an und wird noch stärker als bisher.
8.57 Uhr
Der Hydrografische Dienst rechnet mittlerweile mit lokalen Überflutungen an kleinen und mittleren Gewässern. Christian Wakolbinger vom Hydro:
Auch an den größeren Flüssen steigt das Wasser:
Donau: In Mauthausen und Grein werden die Donau-Hochwasservorwarngrenzen am Nachmittag überschritten. In Linz wird eine Überschreitung der Vorwarngrenze für Sonntag in den frühen Morgenstunden vorhergesagt.
Inn: Auch am Pegel Schärding/Inn wird am Nachmittag heute die Vorwarngrenze erreicht und soll noch weiter stark ansteigen.
Die Salzach bei Ach führt genauso wie die Vöckla und die Ager Hochwasser. Auch die Feldaist und die Waldaist führen Hochwasser.
Enns/Steyr: Noch am Abend haben in Steyr die Sirenen geheult. Nach dem Aufruf gestern, die Autos von den Uferbereichen wegzustellen, hat die Feuerwehr letzte Fahrzeuge abggeschleppt. In der Nacht auf Sonntag soll in Steyr die erste Hochwasserstufe erreicht werden.
10.22 Uhr
Laufend müssen Feuerwehren alarmiert werden. Die Übersicht des Landesfeuerwehrkommandos zeigt die aktuellen Einsätze in ganz Oberösterreich.
11.51 Uhr
Die Karte des Hydrografischen Dienstes zeigt die hochwasserführenden Flüsse in Oberösterreich an. Gelb bedeutet 1 bis 5jähriges Hochwasser.
12.22 Uhr
Laufend müssen Feuerwehren ausrücken. In Mattighofen, Geinberg, Neumarkt im Mühlkreis, Scharnstein oder Lasberg sind Feuerwehrleute dabei, Keller auszupumpen oder überflutete Unterführungen wieder frei zu bekommen.
Gleichzeitig bereiten sich viele auf noch mehr Überflutungen vor, es werden hunderte Sandsäcke befüllt, wie etwa in Pettenbach.
12.45 Uhr
Die Waldaist im Mühlviertel steigt stark an. Der Hydrografische Dienst rechnet dort mittlerweile mit einem 5 bis 30jährigen Hochwasser.
13.08 Uhr
Felder werden überflutet, wie etwa hier in Inzersdorf im Kremstal.
13.15 Uhr
Der nächste Hochwasser-Bericht des Hydrografischen Dienstes ist da:
Derzeit werden an den kleinen und mittleren oö. Gewässern bereits 1- bis 5-jährliche Hochwässer verzeichnet. Die Wasserstände sind zum Teil bereits sehr hoch und werden im Tagesverlauf weiter ansteigen. Dort sind lokale Überflutungen überall möglich.
An den oö. Hauptzubringern zur Donau (Inn, Traun, Enns) wird der Wasserstand in den kommenden Stunden noch weiter ansteigen. An der oö. Donau von Achleiten bis Linz werden aus derzeitiger Sicht die Vorwarngrenzen morgen Vormittag knapp erreicht. An den Donaupegeln in Mauthausen und Grein werden die Vorwarngrenzen gem. oö. Notfallplan-Donauhochwasser heute am Nachmittag überschritten.
13.36 Uhr
Jetzt kommt es auf die Schneefallgrenze an, sagt uns Christian Wakolbinger vom Hydrografischen Dienst des Landes:
Flüsse mit Einzugsgebieten unter 1000 Metern steigen schneller, dort wirken sich die Niederschläge sofort aus, oberhalb bleibt aber der Schnee liegen und geht nicht sofort in die Bäche und Flüsse über.
In höheren Lagen Oberösterreichs ist bereits viel Schnee gefallen – zentimeterhoch ist jetzt im September die weiße Pracht. Etwa hier am Kasberg in Grünau im Almtal:
Oder auch auf der Höss in Hinterstoder:
Der nasse Schnee sorgt aber auch immer wieder dafür, dass Bäume unter der Last umstürzen.
14.21 Uhr
In vielen Regionen Oberösterreichs sind Einsatz- und Krisenstäbe eingerichtet, um das Geschehen genau beobachten zu können. 100 Feuerwehren mit rund 1.500 Feuerwehrleuten stehen im Hilfseinsatz, sagt das Landesfeuerwehrkommando.
14.45 Uhr
Schnee und der aufgeweichte Boden sorgen immer wieder dafür, dass Bäume umstürzen und teils auf Stromleitungen fallen. Damit sind auch immer wieder dutzende Haushalte ohne Strom. Wolfgang Denk, Sprecher von Netz OÖ beruhigt aber: flächendeckend ist niemand von einem Stromausfall betroffen. Momentan sind 15 Trafostationen mit rund 450 Haushalten stromlos. In allen Fällen bisher aber konnte die Stromversorgung innerhalb kürzester Zeit wieder hergestellt werden.
15.00 Uhr
Die Hochwasserlage an der Donau in Linz ist aktuell stabil informiert die Stadt. Zur Sicherheit wurden aber trotzdem einige Brücken vorsorglich entfernt. Etwa die Holzbrücke in der Unterführung des Gehweges Linzerstraße–Freistädterstraße, zwei Aluminium Brücken an der Haselbach-Mündung und die Zufahrt an der Galvanistraße 24 (Höhe Schule Biesenfeldbad) wurde von der Abteilung Straßen-, Brücken- und Wasserbau mit mobilen Hochwasserschutzelementen verschlossen.
15.15 Uhr
Kurzer Blick in unser Nachbarbundesland Niederösterreich. Dort spitzt sich die Hochwasser-Situation um einiges dramatischer zu als bei uns. 24 Ortschaften in den Bezirken Zwettl, Horn, Krems und Tulln wurden soeben wegen Überflutungsgefahr zu Katastrophengebieten erklärt. Vorsorgliche Evakuierungen haben begonnen.
16.00 Uhr
Der aktuelle Hochwasserlagebericht des Hydrographischen Dienstes ist da. Derzeit werden an den kleinen und mittleren Gewässern in OÖ bereits 1- bis 10-jährliche Hochwässer verzeichnet. Die Wasserstände werden im Tagesverlauf noch weiter ansteigen.
Lokale Überflutungen sind überall möglich. An den oö. Hauptzubringern zur Donau (Inn, Traun, Enns) wird der Wasserstand in den kommenden Stunden weiter ansteigen. An der oö. Donau von Achleiten bis Linz werden aus derzeitiger Sicht die Vorwarngrenzen morgen Vormittag knapp erreicht. An den Donaupegeln in Mauthausen und Grein werden die Vorwarngrenzen heute am Nachmittag überschritten. Am Pegel Schärding / Inn wurde gerade die Alarmstufe 0 – Vorwarnung überschritten. Mehr Infos gibt es auch HIER.
16.30 Uhr
Die ÖBB raten nicht notwendige Fahrten mit dem Zug heute nicht durchzuführen. Das Landes-Feuerwehrkommando OÖ empfiehlt der Bevölkerung:
- Halten Sie sich von Wildbächen, Fließgewässern und überfluteten Flächen sowie Unterführungen fern!
- Nicht notwendige Autofahrten sowie Outdooraktivitäten sollten vermieden werden!
- Planen Sie Ausfälle im Straßen- und Schienenverkehr ein und rechnen Sie ggf. mit Unterbrechungen der Energieversorgung!
- Halten Sie Fenster, Türen und Dachluken geschlossen!
- Schützen Sie gefährdete Objektbereiche nach Möglichkeit mit Sandsäcken!
- Informieren Sie sich laufend über Hochwasserwarnungen und beachten Sie unbedingt die Anweisungen der zuständigen Behörden!
19.00 Uhr
Der Hydrographische Dienst gibt folgenden Ausblick auf die Nacht bzw. auf den morgigen Tag: Die Niederschläge lassen vorübergehend in der zweiten Nachthälfte etwas nach, bis es in den Morgenstunden wieder beginnt stärker zu regnen. An den Gewässern in OÖ ist in den nächsten Stunden noch mit steigenden Wasserständen zu rechnen. Lokale Überflutungen sind überall möglich.
Die Alarmstufe 0 der Pegel Schärding/Inn und Mauthausen/Donau sind überschritten. Beim Pegel Steyr (Ortskai)/Enns verzeichnen die Prognosen noch steigende Wasserstände. Die maximalen Pegelstände der Donau unterhalb der Ennsmündung in Mauthausen und Grein werden im Laufe der Nacht zu Montag erwartet.
Für morgen Vormittag ist wieder landesweit mit flächendeckenden Niederschlägen wieder zu rechnen. Diese werden zu erneuten Anstiegen der Wasserstände führen.
21.00 Uhr
Sehr herausfordernd war der Hochwassertag auch für die Einsatzkräfte im Bezirk Perg. Seit den Mittagsstunden waren bzw. sind zahlreiche Feuerwehren bei über 50 Einsätzen beschäftigt. Über 450 Männer und Frauen wurden mobilisiert, um Hochwasserdämme zu errichten und Keller auszupumpen. Einige Straßen mussten wegen den Aufbauarbeiten bzw. wegen Überflutung gesperrt werden. Besonders die kleineren Bäche aus dem Hinterland brachten im Tagesverlauf große Wassermassen.
Auf der Bezirkshauptmannschaft in Perg unterstützten Feuerwehrmitglieder die Arbeit des Einsatzstabes der BH. Für die Feuerwehren wurden 13.000 Sandsäcke inkl. Sand organisiert und eine Sandsackfüllmaschine vom Landes-Feuerwehrkommando geholt. Ebenso fiel die Koordination der eingesetzten Kräfte in die Zuständigkeit des Krisenstabes.
Schwerpunkte waren der Aufbau des Machlanddammes in Mauthausen. In Klam, Schwertberg, Mitterkirchen, Luftenberg und Langenstein wurden mobile Hochwasserdämme errichtet, um Überflutungen zu vermeiden. Viele Sandsäcke mussten von den Einsatzkräften als Sicherungsmaßnahme bei kleineren Überschwemmungen ausgelegt werden.
Voraussichtlich wird am Sonntag der Machlanddamm in Saxen und Grein weiter aufgebaut heute Samstag wurden Vorbereitungsmaßnahmen in die Wege geleitet.
Fotos: www.fotokerschi.at