Was ihr über Wespen- und Bienenstiche wissen müsst!

Endlich wieder Sommerwetter! Bei den warmen Temperaturen gibt es nichts besseres, als gemeinsam zu grillen oder baden zu gehen – wenn da nicht die vielen Wespen wären!
Denn die werden bei der Hitze leider aktiver und aggressiver, wodurch die Gefahr steigt, dass ihr gestochen werdet.

Aber wie gefährlich sind diese Insektenstiche? Und was macht ihr bei einer allergischen Reaktion?

Wir haben hier die Antworten für euch!

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Wie gefährlich ist ein Wespenstich?

Zuerst als Entwarnung: Für die meisten Österreicher:innen ist ein Wespen- oder Bienenstich zwar unangenehm und schmerzhaft, aber nicht gefährlich. Nur ca. 2-3 Prozent der Bevölkerung leiden an einer Allergie (wie eine Allergie auf Bienen-, Wespen-, Hummel- und Hornissengift). Diese Menschen haben schwerere, auch teils lebensbedrohliche Reaktionen auf einen Insektenstich, die unbedingt behandelt werden müssen. Das ruft dann natürlich sofort die Frage auf:

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Bin ich allergisch? Was tun bei allergischer Reaktion?

Der unangenehme Weg, um von einer Allergie zu erfahren ist natürlich: gestochen werden und eine allergische Reaktion darauf haben. Aber woran merkt ihr, dass ihr gerade auf einen Stich allergisch reagiert?

Auf einen “normalen” Stich reagiert der Körper mit einer sogenannten “Lokalreaktion” – es reagiert also nur der Körperteil , der gestochen wurde (mit Rötung, Schwellung). Bei einem Stich in den Arm heißt das, dass auch der gesamte Arm geschwollen sein kann, auch das zählt als “Lokalreaktion”. Diese Stiche sind unangenehm, aber nicht gefährlich.

Achtung! heißt es, wenn ihr nach einem Stich am/mit dem ganzen Körper reagiert (sogenannte “generalisierte Reaktion”), z.B. mit Nesselausschlag am ganzen Körper, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atemnot. Hier müsst ihr unbedingt reagieren:
Zuerst die Einstichstelle und den Hals kühlen – am besten mit Eis(würfeln), sonst mit nassen kalten Tüchern. Danach solltet ihr die Rettung – 144 – anrufen. Falls es zu akuter Atemnot kommt, was bei einer allergischen Reaktion häufig vorkommt, soll der Oberkörper erhöht gelagert werden (+ Kühlen von Einstichstelle und Hals).

Wenn ihr schon von einer Allergie wisst und Notfallmedikamente habt, solltet ihr diese sofort einnehmen! Diese sollten Allergiker für den Notfall immer mithaben.

Erst nach so einer Reaktion sollte anschließend abgeklärt werden, welche Allergien ihr habt und welche Notfallmedikamente ihr braucht.
Sich vorbeugend testen zu lassen wird von der Ärztekammer nicht empfohlen, da diese Tests nicht zwischen einer „leichten“ oder „schweren“ Allergie unterscheiden und auch keine Voraussagekraft bezüglich der Schwere einer zukünftigen Stichreaktion besitzen.

Zu wissen, was ihr bei einer allergischen Reaktion machen sollt, ist das beste Mittel, um Schlimmes zu verhindern!

Foto: Openverse – Pure chance.

Rufen Wespenstiche schwerere allergische Reaktionen hervor als Bienenstiche?

Auch wenn Wespen vielen unsympathischer sind als unsere lieben Honigproduzenten, bescheren ihre Stiche nicht automatisch heftigere allergische Reaktionen.
Wie sehr eine Person mit Allergien auf einen Stich reagiert, ist nämlich keine Frage des Insekts, sondern eine Frage des Immunsystems der Person – je schwerer die Allergie, umso schwerer die Reaktion!

Lässt sich eine Insektengiftallergie behandeln?

Die gute Nachricht ist: Ja! Wer eine Allergie hat, kann diese mit einer Desensibilisierungstherapie gut behandeln. Diese ist zwar etwas zeitaufwendig (Dauer: 3 bis 5 Jahre), aber dafür sehr effektiv: In ca. 80 bis 90 Prozent der Fälle sind Menschen vor einer weiteren allergischen Reaktion nach einem Wespen- oder Bienenstich geschützt.

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