1 Patient auf der Intensivstation, 38 auf einer Normalstation: die Corona-Lage in Oberösterreich ist momentan ruhig. Aber: heute ist der fünfte Tag, an dem die Infektionszahlen nicht weiter zurückgegangen sind. Für den Corona-Spezialisten Bernd Lamprecht von der Kepler Uniklinik ein mögliches Zeichen dafür, dass die Talsohle schon erreicht ist und ab jetzt die Infektionszahlen wieder steigen. Schon im Spätsommer könnte uns in Oberösterreich die nächste Corona-Welle treffen, im Herbst und Winter sind weitere zu erwarten. Da komme es dann drauf an, wie viele schwer erkranken und medizinische Hilfe brauchen, so Lamprecht.
Oberösterreich bereitet sich jedenfalls vor: Landeshauptmann Thomas Stelzer und Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander sagen heute bei einem Hintergrundgespräch im Linzer Landhaus: die Impfstandorte bleiben auch im Sommer offen, Pläne in den Spitälern werden evaluiert. Außerdem seien zwei Faktoren für die Vorbereitung entscheidend: die Spitalsauslastung und die kritische Infrastruktur, die aufrecht erhalten bleiben müsse. Eine Impfempfehlung gebe es momentan nur für über 80-Jährige, über 65-Jährige mit chronischen Erkrankungen und Risikopatienten. Freiwillig könne sich aber jeder den 4. Stich holen.
Weil momentan auch nicht sehr viel getestet werde, habe man nur einen groben Überblick über das Infektionsgeschehen. Darum wird man mit 1. Juli das Abwasserscreening verstärken. An 26 Kläranlagen werden dann zwei Mal in der Woche Proben gezogen. So könne man einen besseren Überblick bekommen, wie viele Oberösterreicher infiziert sind. Dann könne man auch besser auf kommende Corona-Wellen reagieren, heißt es beim Land.
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