Vorsicht vor diesen Kinder-Warnwesten!

ÖAMTC/Wagner

Der ÖAMTC hat Warnwesten für Kinder untersucht. Dafür wurden 20 Warnwesten im Online-Versandhandel gekauft. Zusätzlich wurden fünf Produkte im Einzelhandel erworben. Das Fazit des ÖAMTC-Experten ist eindeutig: „Während alle im stationären Handel besorgten Modelle die Norm erfüllten, fielen zwei Drittel der online gekauften Exemplare durch. Allein das spricht gegen eine Bestellung im Internet – hinzu kommt, dass der Online-Erwerb im Schnitt teurer ist und oft nur Mehrfach-Sets angeboten werden, die man in der Praxis selten braucht.“
Beim Kauf vor Ort kann außerdem direkt geprüft werden, ob die Warnweste ein eingenähtes Label mit Hinweis auf die Erfüllung der Norm EN 17353 hat. Das ist zwar keine absolute Garantie für eine ausreichende Reflexion, erfahrungsgemäß aber zumindest ein starker Hinweis darauf. Eine gesetzliche vorgeschriebene Reflexionsfähigkeit gibt es allerdings nicht, weil es bei Warnwesten für Kinder keine Mitführ- oder Tragepflichten gibt.

So überprüft ihr die Reflexionsfähigkeit


Wer bereits Warnwesten – egal, ob für Kinder oder für Erwachsene – zu Hause hat, kann zumindest grob überprüfen, ob ausreichend Licht reflektiert wird: „Richtet man eine Taschenlampe oder das Licht des Smartphones in Augenhöhe direkt auf die Weste, sollten die Reflexionsstreifen bei einem Abstand von rund drei Metern strahlend weiß leuchten. Der Unterschied zu einer nicht funktionierenden Weste, die kaum heller als ein Blatt Papier reflektiert, ist leicht zu erkennen.

Grenzfälle sind selten, entweder reflektieren die Produkte ordentlich oder so gut wie gar nicht“, erklärt der ÖAMTC-Techniker. Stellt man bei diesem Versuch fest, dass die Weste nicht richtig reflektiert, sollte man sie umgehend austauschen. Die Farbe der Weste an sich ist übrigens vor allem für die Sichtbarkeit bei Tag relevant – und hier spielt es kaum eine Rolle, ob das Material gelb, grün, rot oder orange ist.

ÖAMTC/Wagner

Den gesamten Test findet ihr HIER.

  • Ernüchternde Testergebnisse: 13 von 25 Warnwesten für Kinder erfüllten nicht die in der Norm EN 17353 festgelegten Reflexionseigenschaften und gelten somit als ’nicht reflektierend‘. Dies ist besonders besorgniserregend, da 2024 in Österreich über 200 Kinder bei Dämmerung oder Dunkelheit im Straßenverkehr verletzt wurden.
  • Sichtbarkeit und Sicherheit: Ein Kind mit einer reflektierenden Warnweste kann im Scheinwerferlicht eines Autos aus bis zu 150 Metern Entfernung gesehen werden, im Gegensatz zu 25 Metern bei dunkler Kleidung. 
  • Kaufempfehlung: Der ÖAMTC empfiehlt, Warnwesten im Einzelhandel zu kaufen, da alle dort erworbenen Modelle die Norm erfüllten, während zwei Drittel der online gekauften Westen durchfielen. Der Online-Kauf ist zudem oft teurer.
  • Prüfung vorhandener Westen: Bereits vorhandene Warnwesten können grob auf ihre Reflexionsfähigkeit geprüft werden, indem man eine Lichtquelle in Augenhöhe auf die Weste richtet. Die Reflexionsstreifen sollten bei einem Abstand von drei Metern strahlend weiß leuchten. Wenn dies nicht der Fall ist, sollte die Weste ausgetauscht werden.
  • Keine gesetzliche Reflexionspflicht: Es gibt keine gesetzliche Vorschrift zur Reflexionsfähigkeit von Kinderwarnwesten, da es keine Mitführ- oder Tragepflichten gibt.