Foto: Canva, WKOÖ/Röbl, Life Radio
Eigentlich hätten die neuen Zölle für Importe in die USA mit heute in Kraft treten sollen. Jetzt hat das Weiße Haus die Einführung auf 7.August verschoben. Als Begründung wurde gesagt: man wolle mehr Zeit geben, um die neuen Regeln umzusetzen. Zuvor hat US-Präsident Trump ein Dekret zu den neuen Zollbestimmungen unterzeichnet.
Waren aus der EU werden ab 7.August mit 15 Prozent besteuert. Dieser Deal, den Trump und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen ausgehandelt haben, trifft auch Oberösterreich. Viele heimische Firmen liefern in die USA. Insgesamt exportieren wir rund vier Milliarden Euro an Waren aus Oberösterreich in die USA, heißt es aus der Wirtschaftskammer. Darum werden uns die Zölle treffen, so Wirtschaftskammer-Präsidentin Doris Hummer:
„Jeder zweite Arbeitsplatz in Oberösterreich hängt am Export. Und wenn jetzt der zweitwichtigste Absatzmarkt schwächelt, weil wir eben aufgrund der Zölle nicht mehr so viel exportieren können, trifft das unsere Unternehmen. Und es trifft uns nicht nur direkt, sondern auch indirekt.“
Es wird aber nicht nur Oberösterreich treffen, sondern die USA ebenfalls, so Hummer:
„Die 15-Prozent-Zölle schwächeln uns, aber auch die USA selber. Da ist zu hoffen, dass es dann auch mittelfristig tatsächlich wieder ein Einlenken gibt und die Vernunft einkehrt, dass offene Märkte und eine freie Wirtschaft sicher der bessere Weg sind.“

Der Präsident der Industriellenvereinigung Thomas Bründl schlägt in dieselbe Kerbe. Es sei jetzt einmal wichtig, dass die Rahmenbedingungen geklärt seien, auch wenn Zölle nie gut sind, so Bründl:
„Zölle sind immer negativ. Trotzdem ist es gut, dass es endlich einen, um in Trumps Worten zu bleiben, einen Deal gibt. Weil Verunsicherung ist noch schlechter. Jetzt gibt es einmal einen Pflock, der eingeschlagen ist und hoffentlich wird weiter verhandelt. Denn das Ziel sollte sein, dass es eine Null-Zoll-Thematik gibt.“
Vor allem in Hinblick auf Stahl und Aluminium sei das schmerzhaft, denn da bleiben vorerst 50 Prozent Zölle aufrecht, sagt Bründl:
„Ja, das ist klar. USA ist aus österreichischer Sicht, jetzt nicht europäischer, aus österreichischer Sicht der zweitwichtigste Handelspartner und das schmerzt. Es wird hier sicher den einen oder anderen Auftrag werden, diese Unternehmen, die in diesen Bereichen tätig sind, verlieren. An ihre Mitbewerber 50 Prozent ist durch nichts zu kompensieren.“
Bründl appelliert, weiter zu verhandeln – das sei in der jetzigen Situation extrem wichtig. Ob die EU härter gegenüber Trump auftreten hätte sollen, sei jetzt nicht mehr zu beurteilen:
„Schärfer, härter. Wichtig ist, dass wir jetzt einen Deal haben. Und wir sind nicht im Wildwest. Wer am schnellsten schießt, hat gewonnen. Wichtig ist, dass man sich auf Augenhöhe begegnet. Und darum sage ich, jetzt ist es einmal gut, dass es einen Deal gibt. Und hoffentlich sind die Leute am Tisch bereit, darüber zu sprechen. Und Ziel sollte sein natürlich, dass wir hier null Zölle zwischen den einzelnen Volkswirtschaften haben.“

Die neuen Zölle für Waren aus der EU in die USA sollen also eine Woche später, mit 7. August, in Kraft treten.