Tödlicher Hundebiss: “Kombi aus Zucht- und Erziehungsfehlern!”

In Naarn im Bezirk Perg ist Montagvormittag eine Joggerin von einem Hund tot gebissen worden. Nach ersten Infos war hat es sich um einen American Staffordshire Terrier gehandelt. Die Besitzerin wollte das Tier angeblich zurückhalten und ist selbst verletzt worden. Die genauen Hintergründe werden noch ermittelt.

Wir haben mit Hundetrainer Sascha Steiner aus Weisskirchen über angeblich gefährliche Hunderassen gesprochen und darüber, wie sich Jogger gegenüber Hunden verhalten sollen.

Kombi aus Zucht- und Erziehungsfehlern

Dogprofi Sascha Steiner ist im Life Radio Interview tief bestürzt: “Ich bin jetzt seit 18 Jahren Hundetrainer und so etwas Schlimmes höre ich das erste Mal, muss ich ehrlich sagen. Dass jemand beim Joggen angefallen und zu Tode gebissen wird, das ist absolut nicht zu beschreiben und man findet auch keine Worte dafür.”

Dass jemand während des Laufens angefallen wird, kommt aus dem Jagdverhalten, sagt der Hundetrainer. “Grund dafür könne nur eine Kombination aus Zucht- und Erziehungsfehlern sein. Gerade bei diesen Rassen, wie dem American Staffordshire Terrier, die sind eigentlich sehr “menschenlieb”. Ich weiß, dass diese Rasse verschrien ist, aber es gibt kaum Beißvorfälle bei Menschen. Es kann zwar sein, dass diese Rasse durch einen Zuchtfehler oder falsche Erziehung gegenüber anderen Hunden aggressiv reagiert. Aber, dass so Etwas gegen einen Menschen passiert, ist eine absolute Ausnahme.”

Wie sollen sich Jogger gegenüber Hunden verhalten?

“Wichtig ist: Stehen bleiben! Alles was still ist, ist uninteressant. Der größte Fehler ist, dass Menschen in Panik mit den Händen herumfuchteln oder treten mit den Füßen gegen Hund. Umso spannender wird der Fuß und dann kann es sein, dass er reinbeißt.”, sagt der Hundetrainer.

Wenn Hundebesitzer wissen, dass ihr Hund dazu tendiert, Joggern nachzulaufen, dann muss der Hund an die Leine und herangerufen werden. “Jeder, der das nicht macht, ist asozial! Den Hund einen Jogger jagen zu lassen, ist null Erziehung, das ist respektlos gegenüber unseren Mitmenschen und darf nicht sein!”, sagt der Hundetrainer.

Dazwischengehen?

Hat ein Hunde zugebissen, kann man mit einer Getränkeflasche nach dem Hund werfen oder ihn mit Wasser bespritzen, aber “es gibt hier kein Richtig und kein Falsch”, so Sascha Steiner. Der Mensch ist in dieser Situation in Panik, das spürt auch der Hund. “Wenn der Hund in diesem Blutrausch ist, ist das ein Ausnahmefall, das ist ein aggressiver Hund und der muss im Vorfeld schon auffällig gewesen sein.”, sagt der Hundetrainer.

Hundetrainer Sascha Steiner fordert dringend strengere Hundegesetze. “Bei gewissen Rassen müssen ein Mindestalter und eine gewisse Hundeerziehung und Trainerstunden vorgewiesen werden.”, fordert Steiner.

Titelfoto: Symbolbild (Quelle: wikipedia/Tatanga 2006)