“Rettet den Kasberg”

“Rettet den Kasberg”, das war die Botschaft der Besucher der Kundgebung am Abend am Ortsplatz in Grünau im Almtal, gegen eine drohende Schließung des Skigebiets.

Grünaus Bürgermeister Klaus Kramesberger bei der Kundgebung / Foto: Liferadio

Es war der die Schlagzeile der Woche in Oberösterreich. Das Skigebiet Kasberg in Grünau sperrt zu! Einige Grundbesitzer sind gegen einen Sommerbetrieb. Das wäre aber Bedingung für weitere finanzielle Unterstützungen vom Land Oberösterreich.

Das Skigebiet leidet bereits seit Jahren an Investitionsrückstau und musste bereits 2010 Konkurs anmelden. Seither wird der Kasberg auch von der Landesregierung unterstützt, um den Betrieb vorerst aufrecht zu erhalten. Um die Zukunft des Skigebiets abzusichern, braucht es ein neues Konzept, das ist auch Vorgabe des Landes. Dieses beinhaltet einen Sommerbetrieb der Seilbahn. Einige Grundeigentümer allerdings sträuben sich gegen einen solchen Sommerbetrieb. Mit der Begründung, dass Jagd- und Forstwirtschaft darunter leiden könnten.

Deswegen droht das Aus und darum wurde gestern in Grünau am Ortsplatz eine Kundgebung gegen die drohende Schließung abgehalten. Rund 700 Teilnehmer waren dabei: Skiclubs, Snowboardclubs, Politiker, SchülerInnen, Touristiker, alle sind gekommen, um ein Zeichen gegen das drohende Aus zu setzen. Die Stimmung: Zwischen Hoffnung, Trauer mit Tränen in den Augen und Wut:

Stimmen von der Demonstration

Nächste Woche solls weitere Verhandlungen mit der Landespolitik geben. Grünaus Bürgermeister Klaus Kramesberger sieht weiterhin Chancen für den Erhalt des Skigebiets:

Grünaus Bürgermeister Klaus Kramesberger (SPÖ)
Kundgebung in Grünau / Foto: Life Radio
Foto: Life Radio

Auch für den Grünauer Ex-Bürgermeister Wolfgang Bammer sind weitere Verhandlungen unabdingbar.

Grünaus Ex-Bürgermeister Wolfgang Bammer (ÖVP)

Viel tiefgreifendere Probleme sieht der Almtaler Tourismus-Pionier und Jahrzehntelange Hotelier vom Hochberghaus am Kasberg, Hermann Hüthmayr. Er sieht die Schuld für die finanziellen Miseren schon viel früher. Zuletzt aber als die Schröcksnadel-Gruppe und die Raiffeisen Landesbank 2016 ausgestiegen sind und die Orte Grünau, Scharnstein, Pettenbach und Vorchdorf die neuen Eigentümer wurden. Das Land OÖ hat damals aber trotzdem die Hinterstoder Wurzeralm Bergbahnen damit beauftragt die Geschäftsführung zu übernehmen. Hüthmayr sieht darin eines der Hauptprobleme, aber gleichzeitig auch die Lösung. “Unabhängigkeit”

Hotelier Hermann Hüthmayr

Unter den Rednern war auch der Obmann des CAOS Snowboard Clubs in Grünau, Gregor Desmarets. Für ihn war die Kundgebung ein wichtiges Zeichen und er wies darauf hin, wie wichtig auch kleinere Wintersportgebiete für den Spitzensport, vor allem auch für die Snowboarder sind.

Snowboarder Gregor Desmarets

Zuletzt griffen sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler das Mikrofon, sie hatten riesige Transparente gemalt und beteuerten wie wichtig ihnen das Skifahren und Snowboarden im Winter am Kasberg ist.

Nächste Woche soll es neue Verhandlungen mit der Landespolitik geben. Das Aus ist noch nicht besiegelt.