Sich neu ausrichten und neu anfangen – nicht nur der Jahreswechsel kann eine Zeit des Neubeginns sein. Menschen stehen im Leben immer wieder vor Umbrüchen. Oftmals werden Lebenswenden selbst herbeigeführt, zB bei beruflicher Veränderung, einem Umzug oder in einer Beziehung. Doch nicht immer können Veränderungen selbst mitgestaltet werden.
Josef Lugmayr, Beziehungs-, Ehe- und Familienseelsorger der Diözese Linz spricht über Neuanfänge in allen Lebenslagen. „Das einfachste, mit dem Menschen am besten umgehen können, ist, wenn man einen Neubeginn selber plant. Häufig aber passieren Dinge, die wir uns nicht wünschen und die uns das Schicksal zumutet“, so Lugmayr. In solch belastenden Situationen würden manche Menschen jedoch „oft ungeahnte Fähigkeiten entwickeln“, schildert der Experte. Um mit herausfordernden Grenzerfahrungen umgehen zu können, helfe Betroffenen nicht nur die daraus entwickelte Resilienz, sondern auch ein vertrauensvolles Umfeld, ist Lugmayr überzeugt.
Dass sich das eigene Leben schlagartig ändern kann, musste Walter Ablinger aus Rainbach im Innkreis vor rund 25 Jahren am eigenen Leib erfahren. Ein schwerer Arbeitsunfall hatte eine Querschnittlähmung zur Folge. Dieser „Schicksalstag“ und „Nullpunkt“ in seinem Leben habe von ihm eine „komplette Neuorientierung“ gefordert. Dennoch ist es Ablinger gelungen, aus einem „ganz tiefen Loch“ herauszufinden. „Ich habe gemerkt: Wenn ich aktiv bleibe, kann ich ein gutes Leben haben“, sagt Ablinger, der mittlerweile auf eine erfolgreiche Karriere als Handbiker blickt. „Aus den Steinen, die mir das Schicksal in den Weg gelegt hat, habe ich ein Denkmal gebaut. Wir Menschen werden immer wieder vor Herausforderungen stehen. Aber ich glaube, wir können auch schwierige Situationen umwandeln und dadurch ein positives, glückliches, erfülltes Leben haben. Wichtig ist bei Veränderungen, dass man seine Chancen und Möglichkeiten erkennt und nutzt“, betont der Weltmeister und Sieger bei den Paralympischen Spielen. Wie sehr ihn der Glaube in seinem Leben geprägt hat und welcher Perspektivenwechsel für ihn im Jahr 2024 bevorsteht, erzählt Ablinger darüber hinaus im Interview.
Das ganze Gespräch gibt es HIER zum Nachhören.