Vor 100 Jahren, am 29. April 1924, wurde der Mariendom, Österreichs größte Kirche, eingeweiht und ist seither spiritueller Lebensraum für uns Menschen. Der Mariendom ist aber auch natürlicher Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren.
Mag.a Gudrun Fuß, Naturschutzsachverständige und Mitarbeiterin der Naturkundlichen Station des Magistrats Linz, erklärt die Besonderheiten des Lebensraums Mariendom, welche Tiere und Pflanzen dort ein Zuhause gefunden haben und beantwortet Fragen wie, warum der Honig von den Bienenstöcken des Doms einen ganz eigenen Geschmack hat oder der Wanderfalke ohne Dom aus der Stadt verschwinden würde: „Die haben ihre Nester gern hoch oben, wo sie sicher sind und eine gute Ansitzwarte für die Jagd haben, bei der sie Geschwindigkeiten von über 300 km/h erreichen können.“, erklärt die Ökologin: „Dem würde der Dom sicher abgehen.“
Als Hüttenmeister der Dombauhütte begleiten Gerhard Fraundorfer die Pflanzen und Tiere des Mariendoms in seiner täglichen Arbeit. „Während einer Klettertour am Turm ist der Wanderfalke gekommen und hat mich angeschrien, weil ich in seinem Revier unterwegs war. So ein Wanderfalke hat doch eine Spannweite von über einem Meter. Da hat man doch ein bisschen Respekt davor!“, schildert er im Interview ein besonderes Erlebnis. Er erzählt über die verschiedenen Maßnahmen zum Schutz der Tiere und den schonenden Umgang mit ungebetenen Gästen. Wo es geht, wird versucht, der Natur ihren Raum zu lassen, denn, so Fraundorfer: „Jedes Tier hat seine Berechtigung.“
Das gesamte Gespräch gibt es HIER zum Nachhören.