Mädchen sollen Brand in Vöcklabruck gelegt haben

Stundenlang war die Feuerwehr in der Nacht auf Donnerstag bei einem Großbrand in Vöcklabruck im Einsatz – wir haben berichtet. In der seit Jahren leerstehenden ehemaligen Landesmusikschule gegenüber dem Bahnhof ist kurz vor 21 Uhr Feuer ausgebrochen. Als die ersten Einsatzkräfte wenige Minuten später eingetroffen sind, haben bereits die Flammen aus den Fenstern und dem Dach des historischen Gebäudes geschlagen.

Fast 110 Feuerwehrleute waren bis in die frühen Morgenstunden mit den Lösch- und Sicherungsarbeiten beschäftigt. Weil in dem baufälligen Haus akute Einsturzgefahr herrscht, mussten sie vor allem von außen löschen. Dazu sind zwei Teleskopmastbühnen und eine Drehleiter zum Einsatz gekommen. Mit einer Drohne hat sich die Feuerwehr aus der Luft einen Überblick über das Ausmaß des Brandes verschafft, mit dem in Oberösterreich entwickelten Hochdruck-Löschsystem Drill-X haben die Feuerwehrleute dann auch Teile des Dachs geöffnet und schwer zugängliche Brandherde abgelöscht.

Vier 13-Jährige sollen Feuer gelegt haben

Nach Abschluss der Löscharbeiten haben ein Brandermittler und ein Spurensicherer der Kriminalpolizei die Untersuchungen zur Brandursache aufgenommen und schnell festgestellt, dass das Feuer gelegt worden ist. Weitere Ermittlungen haben die Beamten dann auf die Spur von vier erst 13 Jahre alten Mädchen gebracht. Sie haben die Brandstiftung zugegeben und ausgesagt, sie hätten aus Langeweile und “Spaß” gezündelt, das Feuer und den Löscheinsatz hätten sie “spannend” gefunden. Die Polizei hat Berichte an die Staatsanwaltschaft Wels und die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck erstattet. Strafrechtlich haben die vier mutmaßlichen Brandstifterinnen aber nichts zu befürchten: Sie sind noch nicht strafmündig.

Die frühere Landesmusikschule in Vöcklabruck ist durch das Feuer vollständig zerstört worden. Die Polizei schätzt den Schaden vorläufig auf mehrere Hunderttausend Euro. Verletzt worden ist durch den Brand und bei den anschließenden Löscharbeiten niemand, auch eine Gefahr für Passanten oder umliegende Gebäude hat nach dem Bericht der Polizei nicht bestanden.

Titelbild: laumat.at/Matthias Lauber