Know How aus Oberösterreich steht in Südafrika hoch im Kurs. Das war bei der Regional Leaders Konferenz in Kapstadt – Südafrika klar ersichtlich – diese Woche ist die Konferenz erfolgreich zu Ende gegangen. Eine Delegation aus Oberösterreich und weiteren globalen „Powerregionen“ wie Bayern, Québec – Kanada, São Paulo – Brasilien, Shandong – China, Westkap – Südafrika und Georgia – USA haben an der internationalen Konferenz teilgenommen, um gemeinsam neue Strategien für das Klima, Umwelt und zukunftssichere Arbeitsplätze zu entwickeln, erklärt Agrar- und Gemeindelandesrätin Michaela Langer-Weninger, die die Delegation geleitet hat.
„Gerade das Thema Klimawandel, Nachhaltigkeit spielt sich in allen Bereichen, in allen Regionen ab. Da ist die Entwicklung natürlich dort und da unterschiedlich, aber jeder kann etwas mitnehmen und wir sehen, dass wir hier wirklich aus Oberösterreich nachgefragt worden sind im Bereich der grünen Technologie, unsere Expertise auch weiterzugeben.“

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat am Gipfel teilgenommen der alle 2 Jahre stattfindet. Das nächste Mal in Sao Paolo Brasilien. Die konkrete Umsetzung gemeinsamer Vorhaben in den Partnerregionen wird nun vorbereitet und ist ein zentrales Ziel der kommenden Monate sagt Langer – Weninger:
„Und wir haben auch für uns in Oberösterreich einige Dinge mit einbringen können, wo wir einerseits schon große Erfahrung haben und großes Wissen haben, wo auch die anderen Regionen nachgefragt haben, sei es grüne Technologien in diesem Bereich oder auch im Bereich der Agrar- und Landwirtschaft, wenn’s um Smart Farming geht.“

Der Summit ist im Vorfeld des G20-Gipfels in Johannesburg abgehalten worden, dem ersten G20-Gipfel auf afrikanischem Boden.
Bei der Delegationsreise in Capetown sind auch zahlreiche Projekte besucht worden, wo es bereits jetzt einen intensiven Austausch zwischen Oberösterreich und Südafrika gibt. Wie zum Beispiel das Projekt COOKtastik.

„COOKtastic“ ist ein gemeinnütziges Ausbildungs- und Sozialunternehmen, das benachteiligten Jugendlichen – oft aus südafrikanischen Townships – durch ein viermonatiges Gastronomieprogramm neue berufliche Perspektiven bietet. Das Programm legt neben fachlicher Qualifizierung auch Wert auf persönliche Entwicklung, Teamarbeit und unternehmerisches Denken. Bisher haben 380 junge Menschen erfolgreich teilgenommen. Gegründet und finanziell unterstützt wurde COOKtastic von der Österreicherin Brigitte Sachs-Schaffer, die als Geschäftsführerin den internationalen Austausch fördert. Die Projektleitung liegt bei Mbuyi Jonggo, die sich langjährig für soziale Gerechtigkeit in Südafrika engagiert. Neben praxisnaher Ausbildung in Profiküchen umfasst das Angebot auch Workshops, Mentoring und Zugang zu branchenspezifischen Netzwerken. Die Finanzierung erfolgt über Spenden, niedrige Kursgebühren sowie Einnahmen der unternehmenseigenen „Chumani Bakery, Bistro and Catering“. Als Beispiel für den Erfolg absolvierte die 25-jährige Priscilla Mazibuko durch COOKtastic ein Praktikum im Hotel Scalaria in St. Wolfgang.

„Meine Erfahrungen in Österreich waren absolut außergewöhnlich, wirklich beeindruckend. Ich durfte die Herzlichkeit und Gastfreundschaft dieses Landes erleben und habe außerdem ganz unterschiedliche Museen besucht. Sogar das Büro des Bundespräsidenten konnte ich besichtigen. Das Land ist einfach wunderschön – die Kultur, das Essen, das alles ist so anders als in Südafrika. Genau das liebe ich daran, denn ich finde, man sollte reisen, nicht nur um neue Orte zu sehen, sondern um wirklich zu erfahren, wie andere Menschen Dinge tun und leben. Es war einfach rundum großartig.“

Neben der Besichtigung eines Artists-in-Residence-Programms mit dem Oberösterreichischen Künstler Jacob Bartmann und dem Besuch des größten Krankenhauses in Kapstadt, bei dem ein Austauschprogramm zwischen oberösterreichischen und südafrikanischen Jungmedizinern vereinbart wurde, fand auch ein Austausch mit einer der größten landwirtschaftlichen Ausbildungsstätten Afrikas statt.


Das Elsenburg Agricultural Training Institute, 1898 gegründet, ist die älteste landwirtschaftliche Ausbildungsstätte Afrikas und gilt als zentrale Institution für praxisnahe Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften im südafrikanischen Agrarsektor. Das Prinzip „Training by Doing“ steht im Mittelpunkt des Lehrkonzepts, das von einer engen Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Wirtschaft profitiert. Eliteschulen wie Boland und Oakdale sind integraler Bestandteil des Systems; sie werden vorwiegend von Kindern großer Farmbetriebe besucht und verfügen über weitläufige Ausbildungsflächen (bis zu 1.000 ha).

Im Rahmen eines bilateralen Austauschprogramms haben in den Jahren 2019, 2023 und 2025 jeweils acht Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrkräfte der HLBLA St. Florian und HBLA Elmberg aus Oberösterreich am vielseitigen Programm im Westkap teilgenommen. Während des zweiwöchigen Aufenthalts konnten die Teilnehmenden am Schulalltag mitwirken, verschiedene Farmbetriebe besuchen, Vertreter der Landesregierung treffen und sich intensiv mit aktuellen Herausforderungen der südafrikanischen Landwirtschaft – wie etwa dem Klimawandel – auseinandersetzen.

Die Berichterstattung über diese Konferenz erfolgt im Rahmen einer Pressereise auf Einladung des Landes Oberösterreich.
