Jeder zweite Patient nimmt Medikamente falsch ein. Zu viel, zu wenig oder auf die falsche Art und das kann sogar tödlich sein, warnen Ärzte des Konventhospitals Barmherzige Brüder in Linz. So basiert jede vierte Krankenhauseinweisung auf einer fehlerhafte Medikamenten-Einnahme. Allein bei Herz-KreislaufpatientInnen führt dies zu 4000 Todesfällen pro Jahr. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass sich jeder zweite Patient nicht an Beipackzettel oder ärztliche Anweisungen hält.
Was bedeuten die Anweisungen im Beipackzettel?
Medikamente “vor dem Essen” bedeutet, man soll sie “mindestens eine Stunde vorher” einnehmen. Danach heißt “mindestens 2 Stunden nach der Mahlzeit”. Denn Nahrung oder Magensaft kann Pillen unwirksam machen. Und wenn im Beipackzettel steht “mit reichlich Flüssigkeit einnehmen” ist damit ein Viertelliter Wasser gemeint: Manche Pillen können die Speiseröhre verätzen oder sollen rasch vom Magen in den Darm “gespült werden”.
Keinesfalls Tabletten teilen, um das Schlucken zu erleichtern Tabletten dürfen nur nach Anweisung eines Arztes oder Apothekers geteilt werden, auch wenn das Schlucken schwer fällt. Ganz schlecht ist es, den Kopf beim Schlucken ruckartig nach hinten zu werfen. Dabei wird nämlich die Tablette gegen den Gaumen gespült und dort abgebremst. Besonders problematisch ist die Einnahme von Arzneimitteln im Bett. Am besten ist es den Kopf nach vorne zu beugen: Kinn gegen die Brust, bei ansonsten aufrechter Oberkörperhaltung. Durch die nach vorne gebeugte Kopfhaltung rutscht die Tablette direkt nach hinten in den Rachen.
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