Gewitterzelle: hunderte FF-Einsätze in OÖ

17.52 Uhr: da ist der erste Notruf bei der Landeswarnzentrale eingegangen: dann haben innerhalb einer Minute oft mehrere Menschen gleichzeitig den Notruf gewählt – diese Unwetterfront hat Oberösterreich mit voller Wucht erfasst. In enormer Geschwindigkeit haben sich die Gewitter mit Sturmböen von mehr als 100 Stundenkilometer vom Innviertel aus über das gesamte Bundesland ausgebreitet. Das Tempo war enorm, auch die Heftigkeit – das hatten wir so heuer noch nie, sagt uns Marie-Sophie Gahler vom Landesfeuerwehrkommando.

Einsatzstatistik des Landesfeuerwehrkommandos um 21.24 Uhr

Aufgrund des starken Regens waren viele Unterführungen mit Wasser vollgelaufen, auch Keller waren überflutet und mussten ausgepumpt werden. Viele Bäume sind umgestürzt und haben Straßen blockiert. Dächer sind abgedeckt und Stromleitungen beschädigt worden.

Umgestürzte Bäume mussten weggeräumt werden
Feuerwehr Suben beim Aufräumen

Besonders dramatisch war die Lage im Innviertel. Dort mussten die Feuerwehren Personen aus Autos retten. Auf der B137 bei St.Florian am Inn ist ein Baum auf das Auto einer 24-jährigen Autolenkerin gekracht. Die verletzte Frau war eingeklemmt und musste befreit werden. Sie wurde ins Spital eingeliefert. Andernorts stürzten Bäume um und haben Autofahrer eingeschlossen. Auch sie mussten befreit werden. Fahrzeuge sind auch in Unterführungen festgesteckt.

FF Schärding musste umgestürzte Bäume von Autos räumen

Auch mehrere Brandeinsätze haben die Feuerwehrleute gefordert. Etwa in Pierbach – dort ist eine Maschinenhalle in Flammen gestanden.

Am Holzöstersee und am Irrsee wurde am Abend noch nach vermissten Personen gesucht. Am Holzöstersee ist ein Schwimmer als vermisst gemeldet worden. Dort haben Taucher nach dem Mann gesucht – die Suche dann aber gegen 22 Uhr abgebrochen. Ebenfalls am Irrsee, auch da ist die Suche nach einem angeblich vermissten Schwimmer am späten Abend eingestellt worden.

In vielen Bezirken ist auch der Strom ausgefallen, weil Bäume in Leitungen gestürzt sind. 35.000 Haushalte sind am Abend ohne Strom gewesen, bestätigt uns Wolfgang Denk von NetzOÖ. Derzeit sind es noch 5.500, die keinen Strom haben – die Techniker sind schon draußen und bis Mittag sollten alle wieder ans Stromnetz angeschlossen sein, so Denk.

Fotos: www.fotokerschi, FF Suben, LFKOÖ, laumat.at, FF Schärding