Das Phänomen Taylor Swift!

Quelle: Instagram / taylorswift

Im Lauf ihrer Karriere hat sie 300 Millionen Tonträger verkauft, letztes Jahr wurde sie zur “Time Person of the Year” gekürt und ihre „Eras“-Konzerttour soll mit prognostizierten Einnahmen von 2,165 Milliarden Dollar als kommerziell erfolgreichste Tournee aller Zeiten in die Geschichte der Popmusik eingehen.

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Taylor Swift ist ein wahrhaftiger Superstar. So bombastisch wie ihre Karriere sind auch ihre Konzerte: dreieinhalb Stunden lang, 45 Songs (darunter jeden Abend zwei Überraschungssongs), 16 Outfitwechsel, Bühnenshows und obendrein die Interaktionen mit dem Publikum. Die Konzerttickets sind natürlich heiß begehrt, manche Fans in Südamerika zelteten fünf Monate, um ihrem Idol ganz nah zu sein. Kein Wunder, dass Taylors aktuelle Tour für das ein oder andere Phänomen sorgt. Hier eine Übersicht:

Swift Quakes: Wenn die Party so gut ist, dass die Seismographen Alarm schlagen – Taylor Swift Fans lösen bei Konzerten immer wieder Bodenerschütterungen aus, die von der Stärke her einem kleinen Erdbeben gleichen. Das “Swift Quake” (vom englischen earthquake), wie es vergangenes Jahr in Seattle oder heuer in Edinburgh und Zürich passiert ist, wurde sogar vom Guinness Buch der Rekorde als “größte von einem Konzert ausgelöste seismische Aktivität” gekürt.

a crowd of people watching a woman on a stage
Photo by Stephen Mease on Unsplash

Taylor Swift Syndrom: Fans sind so aufgeregt, dass sie sich nach dem Konzert nicht mehr daran erinnern können. Es fühle sich wie ein Ausnahmezustand, eine außerkörperliche Erfahrung an, berichten Swifties. Was demnach schon als “Taylor Swift Syndrom” bezeichnet wird, ist tatsächlich medizinisch erklärbar. Es handelt sich um die sogenannte Post-Konzert-Amnesie. In einem höchst emotionalen Zustand steigt der Stresspegel – die Neuronen im Gehirn beginnen wahllos zu feuern – und dadurch funktioniert das Gedächtnis schlechter. Man kennt das auch von Hochzeiten, wo sich Paare nicht mehr an den Hochzeitstanz erinnern können. Eigentlich ein Tribut an den Moment, in dem wir fühlen, statt denken. 

Swiftkirchen: Eine Schülerin startete eine Petition und schon wurde aus dem deutschen Gelsenkirchen “Swiftkirchen”. Vom 17. bis zum 19. Juli 2024 waren die Ortsschilder der Stadt um einiges bunter. Um genau zu sein war eine pinke Taylor Swift darauf zu sehen. Natürlich waren die Ortsschilder heiß begehrt – offiziell wurden dann von der Stadt 20 Schilder versteigert. Das höchste Gebot lag bei 3.000 Euro, wobei die Erlöse an das Mädchenzentrum, die Kindertafel und das Frauenhaus in Gelsenkirchen gespendet werden. Eins der Schilder ist jetzt auch im Bonner Haus der Geschichte zu sehen.

Taylor Gating: Kein Ticket für’s Konzert? Kein Problem! Swifties tummeln sich auf Parkplätzen oder Grünflächen vor den Konzertlocations und veranstalten ihre eigene Show. Es wird gesungen, getanzt, gepicknickt und natürlich Freundschaftsarmbänder ausgetauscht. Glitzeroutfits dürfen auch nicht fehlen. Zuletzt war das Taylor Gating bei ihrem Konzert im Olympiastadion in München ein wahrhaftiges Riesen-Event. Auf den umliegenden Hügeln des ausverkauften Stadions tummelten sich 40.000 Fans.

Taylor Swift als Uni-Kurs: Es gibt Swifties, die hören Taylors Songs und es gibt welche, die studieren ihre Songs. Im wahrsten Sinne des Wortes gibt es an der Uni Gent einen Kurs namens “Literature (Taylor’s Version), in dem Motive aus Taylor Swift Songs mit klassischen Werken von Shakespeare, Brontë oder Atwood vergleicht werden. Das geht auf die literarische Qualität der Swift-Songtexte zurück. Der Andrang auf den Kurs ist, wie soll es auch anders sein, riesig.

Quelle: Instagram / taylorswift

Taylor Swift Effekt: Kommt der Superstar für ein paar Konzerte bedeutet das für die Konzertstädte einen ordentlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Berichten zufolge könnte der lokale Wirtschaftsboom bei den drei Konzerten in Wien 100 Millionen Euro an Wertschöpfung bringen. Wie geht sich das aus? Nun ja, sie füllt drei Mal das komplette Ernst-Happel-Stadium. Fast 200.000 Fans werden erwartet. All die Gäste müssen natürlich auch wo übernachten – die Hotelzimmerauslastung ist von 8. bis 10. August besonders hoch. Und natürlich haben die vielen Besucherinnen und Besucher auch Einfluss auf Gastronomie, Öffis und zahlreiche Events rund um die Konzerte. Da gibt es zum Beispiel das “The Eras Tour Picknick” im Wiener Prater, ein Taylor Swift Pub Quiz und viele weitere Daytime- und Aftershow-Parties.