HOPE – Hoffnung. Unter diesem Motto findet von 4. bis 8. September in Linz das diesjährige Ars Electronica Festival statt. Untertitel: Who will turn the tide, also in etwa: Wer wird das Blatt wenden. Oder, wie es Festival-Mastermind Gerfried Stocker bei der Programmpräsentation etwas salopper formuliert hat: “Wer wird die Kurve kratzen?”
Kurven zu kratzen gibt es jedenfalls mehr als genug: Kriege, Energiekrise und Klimawandel erschüttern die Welt in ihren Grundfesten. Hinzu kommt die Künstliche Intelligenz, deren Entwicklung in atemberaubendem Tempo fortschreitet und die vielen Menschen Angst macht, wie Stocker zu bedenken gibt. “Wir haben bewusst nicht die Frage gestellt, wie die Wende gelingt. Weil das wissen wir als Macher der Ars Electronica selbst nicht. Aber wir wollen darüber diskutieren, wer diesen Wandel einleiten und begleiten soll.”
Post City als bewährter Festivalort
Gelegenheit dazu gibt es ab 4. September in der Post City neben dem Linzer Hauptbahnhof. Weil sich der seit Jahren geplante Abriss des stillgelegten Postverteilzentrums weiter verzögert, steht es auch dieses Jahr wieder als Hauptort für das Ars Electronica Festival zur Verfügung. Dort werden Hunderte Diskussionen und Workshops zum heurigen Festivalmotto Thema “HOPE – who will turn the tide” stattfinden. Allen aktuellen Krisen, Herausforderungen und Unsicherheiten zum Trotz soll dabei ein positiver Blick in die Zukunft geworfen werden: “‘HOPE“ als Festivalthema ist kein resignatives Statement, dass uns nichts mehr übrigbliebe als darauf zu hoffen, dass irgendwer oder irgendwas unsere Probleme lösen wird, sondern eine Manifestation, dass es tatsächlich viele Gründe für Hoffnung gibt”, sagt Stocker.
Ebenfalls in der Post City zu sehen sind die Themenausstellung sowie die STARTS – preisgekrönte Werke junger Künstler:innen, heuer erstmals auch in einer eigenen Kategorie STARTS Africa. Nicht fehlen darf auch wieder die große Konzertnacht in der Gleishalle, die heuer von Dennis Russell Davies und seinem Brno Philharmonic Orchestra gestaltet wird.
Zum ersten Mal im Lentos Kunstmuseum gezeigt wird die Prix Ars Electronica-Ausstellung, sie bündelt herausragende Einreichungen der Kategorien „New Animation Art“ und „Interactive Art +“. Auch das mit dem ersten „AI in Art Award“ ausgezeichnete Projekt wird hier zu sehen sein.
Eröffnung im Zeichen von Anton Bruckner
Die Eröffnung des Ars Electronica Festivals 2024 geht im Mariendom über die Bühne. Der Dom feiert heuer sein 100-jähriges Jubiläum, Anton Bruckners Geburtstag jährt sich genau am Eröffnungstag zum 200. Mal. Da verwundert es kaum, dass mit dem „Perger Präludium” ein Werk des oberösterreichischen Komponisten zur Aufführung gelangt. Ebenfalls im Mariendom zu erleben sind Bill Fontanas “Silent Echos” – die Klanginstallation entstand in Kooperation mit Bad Ischl Salzkammergut 2024 und ist ein eindringliches künstlerisches Statement zur Klimakrise.
Dieses Programm zeige, wie breit und vielfältig das Ars Electronica Festival aufgestellt ist, auch dank unzähliger Kooperationen, erläutert die Linzer Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer im Gespräch mit Life Radio-Reporter Daniel Kortschak:
Neben den bekannten Locations Post City, Lentos Kunstmuseum und Kunstuniversität ist die Ars Electronica 2024 zum ersten Mal auch auf dem Medcampus der Linzer Johannes Kepler-Universität zu Gast, erklärt Festivalleiterin Veronika Liebl im Interview mit Life Radio-Redakteur Daniel Kortschak:
- Mehr Infos: Ars Electronica Festival 2024
Titelbild: Gerfried Stocker bei der Präsentation des Programms für die Ars Electronica 2024 – Foto: Ars Electronica / Mario Schmidhumer