Achtung! Bauarbeiten auf der Donaubrücke Mauthausen

Tragende Teile der mehr als 60 Jahre alten Stahlkonstruktion müssen verstärkt werden. Die Arbeiten finden in der Nacht statt. Weil die Brücke nicht schwingen darf, während geschweißt wird, muss der Verkehr immer wieder kurz angehalten werden. Tagsüber wird unterhalb der Brücke gearbeitet. Da heißt’s dann für Radfahrer: Absteigen und Schieben! Wenn das Wetter mitspielt, sollen die Reparaturarbeiten an der Donaubrücke Mauthausen mit Schulbeginn beendet sein.

Der seit Jahren anstehende Neubau der Straßenbrücke über die Donau in Mauthausen steht indes weiter in den Sternen. Weil die Brücke ungefähr zur Hälfte in Nieder- und Oberösterreich liegt, müssen sich die beiden Bundesländer über alle Schritte einigen, auch über die Finanzierung. Außerdem sind mehrere Landesbehörden in Linz und St. Pölten sowie die Bezirkshauptmannschaften in Perg und Amstetten in die verschiedenen Genehmigungsverfahren involviert, komplexe Abläufe, langwierige Abstimmungen und zum Teil unterschiedliche Auffassungen lassen das Projekt nicht vom Fleck kommen. Zuletzt hat auch noch das Bundesverwaltungsgericht einer Beschwerde stattgegeben und einen Teil der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für ungültig erklärt. Dadurch ist der Zeitplan für den Neubau der Donaubrücke in Mauthausen endgültig geplatzt und ein Baubeginn derzeit nicht mehr absehbar.

Die Straßenbrücke über die Donau in Mauthausen ist im Jahr 1961 eröffnet worden und liegt direkt neben der im Jahr 1941 neu errichteten Eisenbahnbrücke. Die neue Stahlkonstruktion hat die provisorische Mitnutzung der Eisenbahnbrücke durch Straßenfahrzeuge und eine Rollfähre ersetzt. Schon seit Jahren weist die Brücke erhebliche Rostschäden auf, vor allem die exzessive Salzstreuung im Winter hat dem Bauwerk massiv geschadet. Im März 2023 ist wegen der Schäden ein Tempolimit von 30 km/h verhängt worden, ein spezielles Streufahrzeug soll das Salz sparsamer dosieren.

Dennoch drängt die Zeit für einen Neubau der für die Region enorm wichtigen Donauquerung. Realisiert werden soll diese mit einer neuen Brücke, die rund 700 Meter stromab der bisherigen Straßen- und Eisenbahnbrücke gebaut werden soll. Hinzu kommen die notwenigen Zufahrtsstraßen und eine Vorlandbrücke auf niederösterreichischer Seite. Politiker und Behörden auf beiden Seiten der Donau sind von einem Baubeginn noch heuer ausgegangen, 2027 sollte die neue Brücke stehen. Im Anschluss sollte die alte Straßenbrücke in Mauthausen abgerissen und neu gebaut werden.

Weil diese Neubau-Lösung einen deutlichen Eingriff in die Natur mit sich bringt und die Verkehrsströme wesentlich verändert, war für das rund 170 Millionen Euro teure Brückenbauprojekt in Mauthausen eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nötig. Am 22. Februar 2024 haben die zuständigen Behörden einen positiven UVP-Bescheid erlassen. Mehrere Projektgegner auf beiden Seiten der Donau haben dagegen Beschwerden eingebracht, sowohl bei Behörden in Nieder- als auch in Oberösterreich.

Das Bundesverwaltungsgericht hat diesen Eingaben aufschiebende Wirkung zuerkannt, somit darf mit dem Bau nicht begonnen werden, so lange nicht alle Bedenken ausgeräumt sind. Wie lange das dauern könnte, lässt sich derzeit nicht abschätzen. Politiker auf beiden Seiten der Donau wollen keine Zeithorizonte mehr nennen. Zu groß ist offenbar die Angst, dass diese erneut nicht halten könnten.

Verkehrsbehinderungen auf der Donaubrücke Mauthausen

  • Schweißarbeiten in der Nacht, jeweils von 19.30 Uhr bis 5.00 Uhr: wechselweise Verkehrsführung, kurze Anhaltungen
  • Arbeiten unterhalb der Brücke tagsüber, jeweils von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Geh- und Radweg eingeengt, Radfahrende müssen schieben, keine Behinderungen für KFZ
  • Abschluss der Arbeiten auf und unterhalb der Brücke bis 6. September geplant, Fortschritt der Arbeiten hängt stark vom Wetter ab
Visualisierung des Brückenprojekts Mauthausen – Quelle: donaubruecke.at

Titelbild: Dralon in der Wikipedia auf Deutsch – selbst fotografiert, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=13588946