Er steht seit 2015 an der Spitze der Linzer Johannes Kepler-Universität (JKU) und ist noch bis Ende September 2023 gewählt. Schon jetzt könnte sich der 52 Jahre alte Zivilrechtsprofessor für eine dritte Amtszeit bewerben. Dazu bräuchte er jeweils eine Zweidrittelmehrheit im Universitätsrat und im Senat. Diese dürfte ihm sicher sein. Denn Lukas ist zwar universitätsintern nicht völlig unumstritten, aber er gilt als politisch ausgesprochen gut vernetzt und kann seit seiner ersten Bestellung im Jahr 2015 eine Reihe von Erfolgen vorweisen: die neue medizinische Fakultät entwickelt sich gut, die anfangs an dem Projekt geäußerte Kritik ist längst verstummt. Die Studierendenzahlen der JKU steigen seit Jahren stetig an, das Budget hat sich seit 2015 fast verdoppelt.
Dennoch hat Meinhard Lukas heute angekündigt, sich nicht um die vorzeitige Verlängerung seines Mandats an der Spitze der JKU zu bewerben. „Derzeit ist die ganze Aufmerksamkeit von Rektorat, Senat und Universitätsrat auf wichtige Weichenstellungen für die JKU rund um die Gründung der TU Linz gerichtet. Diese Gründung hat in jedem Fall gravierende Auswirkungen auf unseren Universitätsstandort und damit besonders auf die JKU, selbst wenn an der JKU alle Strukturen unverändert bleiben sollten. In den nächsten Wochen muss es uns vor allem darum gehen, die Position der JKU im Gesetzgebungsverfahren bestmöglich abzusichern. Eine Bewerbung um eine Wiederbestellung als Rektor, die gut überlegt und vorbereitet sein will, hat da kaum Platz,“ erklärt Lukas.
Vielfach wird spekuliert, dass Lukas seine Funktion als Rektor der JKU aufgibt, um sich für die Leitung der im Entstehen begriffenen neuen technischen Universität zu bewerben. Das sei derzeit reine Spekulation, weil es noch nicht einmal eine gesetzliche Grundlage für die neue Uni in Linz gebe, sagt Meinhard Lukas im Interview mit Life Radio-Reporter Daniel Kortschak. Ausschließen will der 52-Jährige gebürtige Welser eine solche Kandidatur freilich nicht:
Titelbild: Meinhard Lukas im Somnium auf der Linzer Uni-Campus – Foto: JKU / Robert Maybach