Spannende Einblicke geben Waltraud Ernst, Universitätsassistentin am Institut für Frauen- und Geschlechterforschung (JKU) sowie Stefanie „Poxrucker“ Stockinger, Beauftragte für Jugendpastoral in der Diözese Linz und Musikerin bei den „Poxrucker Sisters“ zur Rolle von Frauen in Religionen und in der Gesellschaft.
Frauen gestalten Kirche wesentlich mit und haben jedoch in so gut wie allen Religionen nicht die gleichen Rechte wie Männer. Aber auch in anderen Bereichen der Gesellschaft würden Frauen nach wie vor an Grenzen stoßen, betont Waltraud Ernst, Universitätsassistentin am Institut für Frauen- und Geschlechterforschung an der Johannes Kepler-Universität Linz. Obwohl die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der österreichischen Verfassung verankert ist, sei deren Realisierung in weiten Teilen noch nicht passiert – v.a. in arbeitsrechtlicher Hinsicht gebe es Aufholbedarf, so die Wissenschafterin. Bis zur Gleichstellung von Frauen und Männern müsse „noch viel getan werden und ein großes Umdenken stattfinden“, meint Ernst. Sie gibt Aufschluss über historische Meilensteine in der Geschlechterfrage und plädiert dafür, das Ziel der Gleichberechtigung von Frauen und Männern in einer Demokratie weiter zu propagieren.
In Religionen gebe es nach wie vor „gewisse Unmöglichkeiten“ für Frauen, sagt Stefanie „Poxrucker“ Stockinger, Beauftragte für Jugendpastoral (dzt. in Karenz) und Musikerin bei den „Poxrucker Sisters“. Sie engagiert sich haupt- und ehrenamtlich in der katholischen Kirche und nimmt – trotz kirchenrechtlicher Barrieren – eine starke Beteiligung von Frauen wahr: „Oft sind es Frauen, die eine Pfarre am Leben erhalten und sie mit Leben füllen“, ist Stockinger überzeugt. Im gemeinsamen Tun würden zT große Dynamiken entstehen; der „große Tatendrang“ von Frauen und ihre Lebensfreude können wiederum andere bestärken. Demnach gilt es Stockinger zufolge, Ungleichheiten zwar aufzuzeigen, aber nicht daran „hängen“ zu bleiben, sondern das Potenzial, das durch das gemeinsame Engagement entsteht, in den Vordergrund zu rücken. Stefanie „Poxrucker“ Stockinger setzt sich auch als Künstlerin für Gleichstellung ein und verarbeitet das Thema zudem musikalisch.
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