1 Jahr nach dem Doppelmord in Altenfelden

Bild: fotokerschi

Genau vor einem Jahr, am 28. Oktober 2024, hat in Altenfelden und Arnreit Ausnahmezustand geherrscht. Ein 56-Jähriger hat zunächst den Bürgermeister von Kirchberg ob der Donau erschossen. Wenig später erschoss er auch einen ehemaligen Jagdleiter im benachbarten Arnreit. Schnell stellte sich heraus: der Täter ist ein Jäger, ortskundig und ein geübter Schütze. Damit begann eine Suche, die das ganze Mühlviertel 6 Tage lang in Atem hielt. 

Kollegin Hannah Kehrer ist genau 1 Jahr nach dem Vorfall vor Ort:

Irgendwie ist es unvorstellbar, dass hier vor einem Jahr wirklich Ausnahmezustand geherrscht hat. Mittlerweile ist hier wieder Normalität eingekehrt. Die Menschen sind auf den Straßen, in den Geschäften, gehen ihrer Arbeit nach. Kaum jemand von ihnen will mit uns sprechen. Viele haben die Opfer gekannt, einige auch den Täter. Sie wollen sich nicht einmischen, sagen sie uns. Wenn dann doch jemand mit uns spricht, dann sagen sie eigentlich immer dasselbe. Sie wollen das Ganze vergessen.

Grund war ein Konflikt unter Jägern.  Die Polizei ging zunächst davon aus, dass sich der Täter noch auf der Flucht befand. Das führte zu einem der größten Polizeieinsätze in der Geschichte Österreichs. Erst fünf Tage später konnte der Täter tot in einem Waldstück gefunden werden.

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Jetzt ein Jahr danach ist in Altenfelden wieder Normalität eingekehrt, sagt Bürgermeister Klaus Gattringer:

Ich glaube, dass nicht mehr viel gesprochen wird. Natürlich ist es jetzt schon so ein Jahrestag. Jetzt kann es natürlich leicht sein, dass wieder Diskussionen aufkommen. Wieso hat man so lange nicht gefunden oder sonst was. Das wird da auch wieder passieren. Aber sonst ist es eigentlich, wie wenn es nicht gewesen wäre.

Das bestätigen uns auch die Bürger*innen, die mit uns sprechen. Etwa Julian aus Altenfelden:

Hin und wieder kriegt man Schamideo, dass ein bisschen drüber geredet wird, aber es ist nur reden und nicht recht was anderes. Es ist definitiv schon wieder Normalität eingekehrt. Alltagsleben halt wieder.

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