Nach Tötungsvorwurf: Anklage gegen Kirchdorfer Arzt fallen gelassen

TextLKH Kirchdorf sperrte OP wegen Schädlingsbefalls KIRCHDORF AN DER KREMS. Nach dem gestrigen Schädlingsbefall in OP-Sälen des LKH Kirchdorf soll der OP-Betrieb ab kommenden Montag wieder aufgenommen werden. Eine Baustelle soll der Grund für den Schädlingsbefall sein: Am Dienstag war in einem der Säle an der Decke eine Kellerassel entdeckt worden. Vermutlich könnte das Ungeziefer im Zuge der Generalsanierung des Hauses in den OP-Trakt gekommen sein, sagte die Pressesprecherin des Spitalbetreibers Gespag, Jutta Oberweger. Experten beraten nun über Sanierungsmaßnahmen. Alle fünf Operationssäle wurden sofort gesperrt. Sämtliche Eingriffe, die in den nächsten Tagen angesetzt waren, wurden abgesagt. Laut einer Presseaussendung können vorerst keine Patienten in den Bereichen Unfall, Chirurgie, Orthopädie und Gynäkologie versorgt und neu aufgenommen werden. Und zwar bis zum kommenden Montag, dann soll der OP-Betrieb wieder laufen, hieß es am Mittwoch in einer Presseaussendung. OP-Notfälle ab Sonntag In einer Pressekonferenz Mittwochmittag wurden die Maßnahmen bekanntgegeben, die seit Dienstagabend getroffen wurde. "Um einen weiteren Schädlingsbefall im LKH Kirchdorf zu verhindern, sind gestern und heute die betroffenen Bereiche eingehend untersucht worden. Es wurden Mängel bei den Abdichtungen der Decke und bei den Beleuchtungskörpern des OP‘s festgestellt. Diese Schäden werden von facheinschlägigen Unternehmen bis Freitag 20 Uhr vollständig saniert." Am Samstag sollen dann die entsprechend notwendigen Reinigungsarbeiten durchgeführt werden, um die OP´s entsprechend der Hygienerichtlinien wieder auf Reinraumstandard zu bringen. Für Sonntag sei geplant, den OP-Betrieb für Notfälle wieder einzurichten. Der Vollbetrieb aller fünf OP´s kann voraussichtlich am kommenden Montag wieder aufgenommen werden. Betroffenen Patientien wurden vom Spital über die notwendige Verschiebung ihrer geplanten OP´s kontaktiert. "Ebenso sind die Rettungs

Bild: fotokerschi

Monatelang wurde ermittelt und zahlreiche Gutachten erstellt. Vor allem das letzte hat den Anästhesisten entlastet. Ihm wurde ja vorgeworfen, zwei Patienten mit einer Überdosis Schmerzmittel getötet zu haben. Die Todesursache eines Patienten waren aber seine schweren Verletzungen. Staatsanwalt Andreas Pechatschek

„Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen diesen angezeigten Arzt eingestellt. Nach umfangreichen Ermittlungen. Insbesondere wurden zahlreiche Sachverständige bemüht. Und aufgrund dieser Expertisen war klar, dass dem angezeigten Arzt kein Vorwurf zu machen ist.“

Jetzt läuft nur mehr ein Arbeitsrechtliches Verfahren sagt Verteidiger Alois Birklbauer:

„Weil der Arzt ja fristlos entlassen wurde, wie es so schön heißt, und das ist eigentlich nicht unbedingt ein übliches Vorgehen. Wenn es um Kunstfehler oder Behandlungsfehler geht mit gravierenden Folgen, gibt es sehr oft eine vorläufige Suspendierung. In dem Fall hat es aber sofort die Entlassung gegeben, ohne ihn anzuhören. Auch mit einer sehr drastischen Presseaussendung, die vom schwarzen Tag gesprochen hat. Und diese Entlassung hat er angefochten und dieses arbeitsrechtliche Verfahren läuft noch. Weil man hier ganz bewusst abwarten wollte, wie das Strafverfahren ausgeht. Wenn natürlich im Strafverfahren herausgekommen ist, dass ihm kein Behandlungsfehler vorzuwerfen ist, wird das sicher auch für das arbeitsrechtliche Verfahren entsprechende Konsequenzen haben. Zu seinen Gunsten, davon gehe ich aus.“

Die Ärztekammer fordert die Oberösterreichische Gesundheitsholding jetzt dazu auf, den Ruf des betroffenen Arztes wieder herzustellen. Die OÖG selber weißt darauf hin, dass die Schritte zum damaligen Zeitpunkt nötig gewesen wären. Zeigt sich aber gleichzeitig erleichtert, das keine rechtlichen Schritte notwendig geworden sind.