Zuletzt hatte Lugner immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Erst im Juli wurde er am Herzen operiert, bis er schließlich aufgrund von Rückenschmerzen an den Rollstuhl angewiesen war. Nun die schockierende Nachricht – Richard Lugner ist im Alter von 91 Jahren in seiner Villa in Döbling verstorben.
Wir haben uns umgehört – wie ist euch denn Lugner in Erinnerung geblieben?
Bekannt wurde er als erfolgreicher Bauunternehmer, der sich nicht zuletzt durch seine weltbekannten Opernballbegleitungen einen Platz auf dem Parkett der Wiener Society gesichert hat. Ein Rückblick auf sein Leben:
Sein Weg zum Erfolg
Richard Lugner, auch “Mörtel” genannt, wurde am 11. Oktober 1932 in Wien geboren. Mit 30 Jahren gründete er sein eigenes Bauunternehmen. Der große öffentliche Durchbruch gelang ihm dann 1979 mit dem Bau der ersten Moschee Wiens. Elf Jahre später eröffnete er das Einkaufs- und Kinozentrum Lugner City. Lugner selbst zog sich aus dem Baugeschäft zurück und übergab seine Baufirma an seine beiden Söhne – aufgrund finanzieller Turbulenzen mussten die Häuser der Lugner City aber verkauft werden.
Die Frauen in Lugners Leben
Seine Karriere widmete der Unternehmer fortan dem Trash-TV und seinem Liebesleben. Lugner war sechs Mal verheiratet, wovon speziell die letzteren Ehen medial sehr präsent waren. Sein besonderes Markenzeichen: Egal ob Partnerinnen oder Ehefrauen – sie alle wurden mit tierischen Spitznamen versehen. Von Wildsau bis Kolibri waren alle möglichen kuriosen Kosenamen mit dabei.
Seine wohl bekannteste Ehefrau ist die Wienerin Christina Lugner alias “Mausi”, das erste “Tierchen” in Richard Lugners “Zoo”. Mit ihr kletterte Lugner die Karriereleiter in der Wiener Society immer weiter nach oben. Sie bekamen eine Tochter, jedoch endete das Liebesglück schließlich nach 16 Jahren. Danach ging er immer wieder Beziehungen ein, die aber relativ schnell wieder zerbrachen. Kurz vor seinem Tod gab Richard Lugner das sechste und letzte Mal sein Jawort. Im Juni diesen Jahres heiratete er Simone Reiländer, auch bekannt als “Bienchen”, die nun um ihren Ehemann trauert.
Politische Ambitionen
Selbst vor der Politik machte Lugner nicht Halt. 1998 kandidierte er erstmals für das Amt des Bundespräsidenten und erhielt knapp zehn Prozent der Stimmen. Bei der Nationalratswahl 1999 erzielte seine Liste “Die Unabhängigen” 1,02 Prozent. 2016 versuchte er noch einmal einen Anlauf bei der Bundespräsidentenwahl und bekam 2,26 Prozent der Stimmen.
Lugner als mediale Ikone
International bekannt wurde Richard Lugner aber vor allem durch seine jährlichen Begleitungen von weltbekannten meist weiblichen Stars am Wiener Opernball. Darunter waren Ivana Trump, Paris Hilton oder Kim Kardashian. Lugner rückte immer wieder gerne in das Rampenlicht der Klatschpressen. Ob Reality-Soaps, satirische Auftritte im Fernsehen und Musikvideos oder sein eigener Wahlkampfsong – er war sich für nichts zu schade. Er war, ist und wird immer eine Ikone bleiben.