K.O.-Tropfen: Fälle auf Zeltfesten in OÖ

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“Ich habe das Seiterl ausgetrunken und ich habe keinen blassen Schimmer mehr. Ich war betäubt, konnte nichts machen!” Ein Zeltfest-Besuch ist am Wochenende zu einem Horror-Trip für Max Schinnerl aus Altenberg geworden. Er vermutet, dass ihm Unbekannte K.O.-Tropfen ins Getränk gekippt haben.

Max Schinnerl aus Altenberg wurde Opfer eines K.O.-Tropfen-Angriffs.

Tatsächlich passieren solche “Angriffe” recht häufig, sagt Harald Pölz vom Landeskriminalamt Oberösterreich, Leiter der Abteilung Prävention. Die letzten, österreichweiten offiziellen Zahlen sind aus dem Jahr 2018. “Damals sind 73 Männer und 21 Männer betäubt und anschließend sexuell missbraucht worden. Und 51 Personen sind betäubt und im Anschluss beraubt worden. Also, ungefähr 150 bis 160 Personen waren betroffen, die auch eine Anzeige gemacht haben.” Die Dunkelziffer ist natürlich weit höher.

Die Motive der Täter sind sexueller Missbrauch oder Raub, sagt Pölz.

Harald Pölz vom Landeskriminalamt OÖ, Prävention über die Motive der Täter.

Als K.O.-Tropfen werden meist Beruhigungsmittel verwendet, die an und für sich selbst nicht lebensbedrohlich sind. Aber sie wirken betäubend und die Opfer sind den Tätern hilflos ausgeliefert, bzw. steigt die Unfallgefahr.

Was sind die Symptome von K.O.-Tropfen? Das haben wir Suchtmediziner und Drogenexperten Kurosch Yazdi-Zorn gefragt:

Suchtmediziner Kurosch Yazdi-Zorn über die Symptome von K.O.Tropfen

Wie erkenne ich den Unterschied zu einem Alkohol-Rausch? Yazdi-Zorn sagt: “Am ehesten kann man es daran festmachen, dass K.O.-Tropfen recht rasch wirken und man ja normalerweise von sich weiß, wieviel Alkohol man ungefähr verträgt. Also, wenn man sehr überrascht ist, dass man bei geringen Alkoholmengen, die man normalerweise gut verträgt, sich extrem müde und benommen fühlt, dann wäre es sicher wichtig, zu schauen, dass man rasch nach Hause kommt und Freunde um Hilfe bittet.”

Die Tipps des Präventionsexperten: Getränke nicht unbeaufsichtigt lassen und keine offenen Getränke von Fremden annehmen. K.O.-Tropfen sind geruch- und geschmacklos. Wenn ihr das Gefühl habt, dass euch jemand Etwas ins Glas gekippt hat, rasch Freunde, Kellner und Fest-Veranstalter um Hilfe bitten. Wichtig ist auch, rasch zu einem Arzt zu gehen und Anzeige zu erstatten, denn K.O.-Tropfen sind nur etwa 12 Stunden im Blut nachweisbar.