600 Jobs wackeln bei der LenzingAG

LenzingAG

Foto: Life Radio

Update 13:00 Uhr

Jetzt hat sich auch die LenzingAG selber zu Wort gemeldet und das gleich mit einer Hiobsbotschaft für die Mitarbeiter. Nicht wie vorher angenommen 500 Jobs wackeln sondern sogar 600. Betriebsrat Michael Bichler

„Unserer Meinung nach ist bei dieser Entscheidung noch nicht das letzte Wort gesprochen. Wir sind immer noch bereit wieder in Gespräche zu gehen. Prinzipiell geht es darum, dass wir diese Auslagerungspläne einfach auch noch verhindern wollen.“

Konkret soll die Verwaltung ins Ausland ausgelagert werden. Es tritt heute noch der Vorstand vor die Belegschaft um Fragen zu klären.

++++

Hunderte Mitarbeiter bei der LenzingAG könnten schon bald ihren Job verlieren. Der Faserhersteller muss Arbeitsplätze abbauen. Heute tagt der Aufsichtsrat und es gibt auch eine Betriebsversammlung am Werksgelände der LenzingAG. Dort wollen Betriebsrat und rund 1000 Beschäftigte ihre Position unterstreichen und die ist klar: kein Stellenabbau, sagt Michael Bichler vom Betriebsrat:

„Unser Ziel ist es ganz klar, um jeden Arbeitsplatz der Kolleginnen und Kollegen zu kämpfen. Solidarisch und kämpferisch bleiben, so wie in der Vergangenheit auch. Weiter an den guten Ideen arbeiten zur Verbesserung und dann werden wir gemeinsam etwas erreichen.“

Seit letzten Freitag ist bekannt, dass Stellen abgebaut werden. Von 500 ist die Rede – 200 könnte es bereits heuer treffen, so Bichler:

„Das Ganze basiert auf zwei Säulen. Das eine ist ein Kosteneinsparungsprogramm beim Personal, jetzt im Herbst. Der zweite Teil betrifft unter dem Stichwort Internationalisierung weitere Verwaltungsjobs, wo man von bis zu 300 Kolleginnen und Kollegen spricht. Das wollen wir ganz klar abwenden, weil die Zukunft liegt da am Standort und nicht in abenteuerlichen Offshoring-Ideen.“

Die Verunsicherung ist dementsprechend groß, sagt Bichler. Viele sind mit ungutem Gefühl heute in die Arbeit gekommen:

„Natürlich, die Kolleginnen und Kollegen sind betroffen. Es geht um ihren Lebensunterhalt und das ist absolut verständlich, dass das zu großer Unruhe sorgt, die uns aber in der jetzigen Situation absolut nicht weiterhilft. Deswegen sollte man diese Kosteneinsparprogramme sofort stoppen.“

Seit der Früh sitzt auch der Aufsichtsrat beisammen. Mit heute soll also mehr Klarheit sein, ob tatsächlich Jobs abgebaut werden und wenn ja, wie viele.